Fair Fashion

Fair Fashion – Ein Überblick

Es gibt so viele Begriffe, die sich in der Welt der nachhaltigen Kleidung tummeln und bei manchen ist teils gar nicht so genau klar, was sie eigentlich bedeuten. Wo genau liegt der Unterschied zwischen fairer Kleidung und slow Fashion? Bedeutet fair = nachhaltig? Ist Bio-Baumwolle wirklich besser oder alles nur Greenwashing? Und was genau ist eigentlich vegane Mode?

In diesem Post versuche ich, etwas Licht ins Dunkel zu bringen in der Fair Fashion Welt. Let’s go!

Fair Fashion

Beim Begriff von fairer Kleidung geht es um die Arbeitsbedingungen der Menschen, die hinter einem fertigen Kleidungsstück stehen. Fair produzierte Mode heisst, dass die Angestellten gerecht entlöhnt werden, sozialversichert sind, in einer sicheren Umgebung und zu geregelten Zeiten arbeiten. Ohne gerechten Lohn kann sich eine Familie nicht über Wasser halten und oft bleibt keine andere Wahl, als dass auch Kinder arbeiten müssen. Kinderarbeit ist in der Bekleidungsindustrie sehr häufig, da eine grosse Nachfrage an billigen, ungelernten Arbeitskräften besteht. So erhalten Kinder oft keine Ausbildung, was einen ewigen Teufelskreis stimuliert: tiefe Ausbildungsrate führt zu hoher Arbeitslosigkeit und fördert dabei Ausbeutung und tiefe Löhne.

Indirekt trägt fair produzierte Kleidung auch zu kultureller Erhaltung hinzu. In vielen Ländern hat die Handwerksbranche, nach der Landwirtschaft, die zweitgrösste Beschäftigungsrate und viele Menschen sind von ihr abhängig. Techniken wie Weben oder Sticken werden von Generation zu Generation weitergegeben. Werden diese Techniken und ihre oft dazugehörigen Traditionen vernachlässigt, gehen Teile einer ganzen Kultur verloren.

Slow Fashion

Use what you have. Slow Fashion heisst, die Kleidung, die man bereits besitzt, sorgfältig zu behandeln und aufzutragen und mehr auf Second Hand und Vintage zu setzen. Der Begriff der langsamen Mode setzt darauf, Kleidung wieder mehr wertzuschätzen. Soll heissen, sich gut zu überlegen, was in den Kleiderschrank einzieht und etwas erst zu reparieren, bevor man es weggibt. Auf langlebige Materialien und gute Qualität setzen und nicht schnelllebigen Trends hinterherrennen, damit man die Kleidungsstücke so lang wie möglich tragen kann. Ein berühmtes Zitat von Vivienne Westwood lautet: „Buy less, choose well, make it last.“

Nachhaltige Kleidung

Wenn Kleidung nachhaltig hergestellt wird, heisst das, dass die Umwelt im Fertigungsprozess berücksichtigt wurde. Bio-Baumwolle, keine schädlichen Chemikalien, Recycling oder Upcycling, natürliche Materialien und eine möglichst ressourcenschonende Produktion gehören zu einem nachhaltigen Herstellungsablauf.

Achte beim Kauf deiner Kleidung darauf, dass sie zu 100% aus einem Material besteht, zB. Bio-Baumwolle, denn nur diese Teile können recyclet werden. Es gibt leider noch kein Verfahren, das gemischte Materialien trennen kann.

Bio-Baumwolle

Da die Baumwollpflanze sehr langsam wächst, werden die Felder beim Anbau konventioneller Baumwolle häufig sofort nach der Ernte wieder neu bestellt, um einen hohen Ertrag zu gewährleisten. Die Böden können sich so nicht erholen, was Monokulturen zur Folge hat, welche anfälliger sind für Schädlingsbefall.

Bei der Herstellung von biologischer Baumwolle werden, genau wie bei Bio Obst und Gemüse, keine schädlichen Chemikalien oder Pestizide eingesetzt. Die Felder werden mit Mist und Kompost gedüngt, was den Boden aufnahmefähiger für Wasser und CO2 macht. Ausserdem müssen die Bauern einen Fruchtwechsel einhalten, die Baumwolle wird also im Wechsel mit anderen Kulturen angebaut.

Bio-Baumwolle wird von Hand gepflückt, der Einsatz von chemischen Entlaubungsmitteln ist verboten.

Vegane Mode

Genau wie bei der veganen Ernährung gilt auch bei veganer Mode: keine tierischen Bestandteile. Es werden also keine Wolle, kein Leder, kein Pelz, kein Perlmutt, kein Horn, keine Seide und kein Bienenwachs verwendet.

Alternativen zu tierischen Materialien gibt es viele. Als Lederersatz werden gerne Kork oder Pinatex (Fasern der bei der Ernte übriggebliebenen Ananasblättern) verwendet. Immer mehr Marken setzen auf vegane Materialien. Die Eco Schuhmarke Veja zum Beispiel bietet eine grosse Auswahl an veganen Sneakern, bei denen das Obermaterial aus Bio-Baumwolle, das Innenfutter aus recycletem Polyester und das Logo aus Naturkautschuk besteht.

Auch bei typischen Lederprodukten wie Taschen und Rucksäcke gibt es tolle Marken, die tierleidfrei produzieren, zB Matt & Nat oder Angela Roi.


Das war mein kurzer Einblick in die Welt der fairen Mode! Ich hoffe, er war lehrreich. Schreibt mir Fragen und Anregungen gerne in die Kommentare!

Du willst mehr nachhaltige Mode? Hier kommst du zu allen Posts zum Thema, meinen Fair Fashion Guide verlinke ich dir hier.

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