Ich verwende bereits seit einiger Zeit nur noch Naturkosmetik (bis auf ein paar konventionelle Produkte, die ich noch aufbrauche). Mit meiner Umstellung auf einen nachhaltigeren Lebensstil habe ich auch im Bad meine Sachen unter die Lupe genommen und vieles aussortiert – auch bei meinen Pflegeprodukten ist mir Nachhaltigkeit wichtig. Denn die Haut ist unser grösstes Organ und gehört dementsprechend gut gepflegt. Du bist noch unsicher, warum du auf Naturkosmetik umsteigen solltest? In diesem Post teile ich fünf gute Gründe für Naturkosmetik mit dir.
1. Natürliche Inhaltsstoffe
Wie der Name bereits verrät, kommen bei Naturkosmetik nur natürliche Inhaltsstoffe zum Einsatz. Synthetische Inhaltsstoffe werden bei Naturkosmetik nicht verwendet, denn sie haben nicht nur ein grosses Allergiepotenzial. Parabene können z.B. eine hormonähnliche Wirkung haben und Mineralöle bilden einen Film auf der Haut, welcher die Poren verstopfen kann. Auch Paraffine (Erdöl!) werden in konventioneller Kosmetik gerne und häufig verwendet. Bei Naturkosmetik kommt nur rein, was in der Natur vorkommt!
Ein guter Tipp ist die Codecheck App. Ich habe sie euch bereits in meinem Artikel über nachhaltige Apps vorgestellt und bin sehr begeistert von ihr. Mit der App kannst du Produkte (Kosmetik und Lebensmittel) scannen und es werden dir die Inhaltsstoffe angezeigt sowie genauer erklärt. Denn die Inhaltslisten sind oft lang und mit komplizierten Begriffen versehen. Dank der App habe ich zum Beispiel rausgefunden, dass in der berühmten blauen Niveacreme Paraffine drin sind, welche krebserregend sein können. Nein danke!
2. Kein Mikroplastik
Ein weiter Vorteil von Naturkosmetik: Sie enthält kein Mikroplastik. In vielen konventionellen Kosmetikprodukten steckt Mikroplastik, wie z.B. die “Körnchen” in Peelings. Kleine Plastikteilchen, die wir uns regelmässig ins Gesicht und an den Körper schmieren. Mikroplastik wird im konventionellen Kosmetikbereich auch gerne dafür benutzt um Cremes zu strecken. Die winzigen Plastikpartikel gelangen durch unsere Kosmetikprodukte über das Abwasser in Flüsse, Seen und Ozeane und verschmutzt diese. Per Definition sind Plastikteilchen unter 5mm Durchmesser Mikroplastik. Sie sind also so klein, dass sie fürs menschliche Auge schon kaum sichtbar sind. Fische und andere Meerestiere erkennen die winzigen Plastikteilchen noch weniger und nehmen sie unwissend mit ihrer Nahrung zusammen auf. Und damit schliesst sich der Kreislauf, denn über Fische gelangt das Mikroplastik (unter anderem) auch in uns Menschen. Mehr zum Thema Mikroplastik kannst du in diesem Beitrag lesen.
Dass es Alternativen gibt zum Mikroplastik in Kosmetik zeigt z.B. die Naturkosmetikmarke Lavera. Laut deren Website verwenden sie unter anderem Kieselsäure, abgerundete Olivenkerne, Zucker- oder Salzkristalle oder Jojobwachskugeln in ihren Peelings. Eine andere Alternative ist, sich sein Peeling einfach selbst zu machen.
3. Keine Tierversuche
Ein weiterer wichtiger Punkt sind Tierversuche, die für oft konventionelle Kosmetik durchgeführt werden. In Deutschland sind Tierversuche bereits seit 1998 verboten und seit März 2013 dürfen auch weder Produkte noch Inhaltsstoffe, die an Tieren getestet wurden, in die EU eingeführt werden. In anderen Ländern wie z.B. China sind Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben. Ein anderes Problem: In der EU herrscht Unstimmigkeit darüber, welche Stoffe als “Kosmetikinhaltsstoffe” durchgehen und welche nicht. Viele Rohstoffe, die auch andersweitig verwendet werden, werden als “Chemikalien” gehandhabt und dürfen somit immer noch an Tieren getestet werden.
Beim Deutschen Tierschutzverband gibt es eine Positivliste mit Unternehmen sowie Läden und Vertrieben, die nicht an Tieren testen.
4. Fair produziert
Naturkosmetik Herstellern liegt nicht nur die Umwelt am Herzen, sondern auch die Menschen, die in den Herstellungsprozess eingebunden sind. Denn ähnlich wie in der Modeindustrie, gibt es auch hier schwarze Schafe was die Produktion angeht. Zertifizierte Hersteller setzen sich für faire und gerecht entlohnte Arbeitsbedingungen ein.
5. Less Waste
Naturkosmetikfirmen verwenden nicht nur ausschliesslich natürliche Inhaltsstoffe, sondern achten auch bei der Verpackung auf Umweltverträglichkeit. Viele Hersteller setzen auf Glastiegel, verzichten auf unnötige Plastikverpackungen oder führen Recyclingsysteme.
Es gibt auch einiges an unverpackter Kosmetik, z.B. bei Lush. Lush ist zwar keine zertifizierte Naturkosmetik, verzichtet aber auf Tierversuche, haben ein grosses Angebot an veganer Kosmetik und du kannst deine leeren Verpackungen in den Stores abgeben, damit sie recycelt werden. Mittlerweile gibt es immer mehr komplett unverpackte Produkte bei Lush. Shampoo, Conditioner und Bodylotion in fester Form, Stückseife oder sogar Concealer erhältst du ohne Plastikverpackung! Ich verlinke dir die plastikfreien Produkte von Lush hier. Eine weitere Marke ist NUI Cosmetics: in Deutschland hergestellt kommen die neuen Lidschatten, Puder und Bronzer nur in Papier verpackt! Sogar der Klebstoff ist wasserbasiert und vegan. Hier kommst du zu den Produkten von NUI Cosmetics.
Meine persönliche Umstellung auf Naturkosmetik kam mit der Zeit automatisch, als ich angefangen habe, mich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander zu setzen. Ich habe so gut wie alle Produkte in meinem Bad mit Codecheck gescannt und musste teilweise schockiert feststellen, was in meinen Cremes und Make Ups so alles drin war. Diese Produkte habe ich natürlich trotzdem aufgebraucht (und tue es teils immer noch), da es alles andere als nachhaltig wäre, sie in die Tonne zu schmeissen.
Meine Haut und meine Haare hatten mit der Umstellung keine Probleme. Natürlich dauert es immer ein bisschen, bis sich der Körper an ein Produkt gewöhnt und nicht jeder Kosmetikartikel passt zu jedem Haut- und Haartyp. Also unbedingt Geduld haben und verschiedene Produkte testen. Ich hoffe, diese fünf guten Gründe für Naturkosmetik konnten dich überzeugen. Hast du noch Fragen? Ab in die Kommentare damit! 🙂
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