Zero Waste

Plastikfrei im Bad

Mein Bad auf plastikfrei umzustellen, fand ich zugegeben sehr einfach. Nach und nach haben sich müllfreie Alternativen bei mir eingeschlichen und ich möchte sie nicht mehr missen! Oft braucht es auch etwas Zeit, sich mit einem neuen Produkt zurechtzufinden, und manchmal passt es einfach nicht. Dann ist das eben so, nur nicht verzagen. Schritt für Schritt Gewohnheiten ändern hilft dabei, nicht überfordert zu sein. Ganz frei von Müll ist mein Bad auch noch nicht, aber auf gutem Weg dahin.

Zahnbürste & Zahnpasta

Ich fang mal mit dem Alltäglichen an: Zähne putzen. Auch das geht plastikfrei! Seit zwei Jahren benutze ich eine Bambuszahnbürste und für mich klappts wunderbar. Ich kaufe oft die von Hydrophil, die haben zwei verschiedene Stärken. Wie oben erwähnt besteht die Zahnbürste aus Bambus und ist somit kompostiertbar! Die Borsten bestehen aus Bio-Nylon, die sind leider (noch) nicht kompostierbar. Also Kopf abbrechen oder Borsten rausreissen, bevor ihr die Zahnbürste kompostiert 🙂 Hier gibts mehr Infos zur Zahnbürste von Hydrophil. Inzwischen findet ihr auch bei dm welche.

Wer nicht mit einer Bambuszahnbürste klar kommt, dem empfehle ich eine elektrische Zahnbürste. Die sind wesentlich umweltfreundlicher (da langlebiger) als die ollen Plastikmodelle!

Zahnpasta finde ich noch etwas schwierig. Ich hab schon Zahnputztabletten ausprobiert, welche ich von der Idee her super finde. Tablette kurz nass machen, dann im Mund zerbeissen und normal Zähne putzen. Leider kam mit denen aber nicht so klar, was mich etwas demotiviert hat. Jetzt habe ich aber eine Alternative gefunden, mit der ich bisher ganz zufrieden bin – feste Zahnpasta! Sie erinnert an einen Lollipop oder ein Minieis am Stil. Die macht man kurz nass und reibt dann mit der Zahnbürste drüber. Sie schäumt nicht ganz so stark wie herkömmliche Pasta aus der Tube, ansonsten fühlt sich das Zähneputzen nicht viel anders an.

Zahnseide gibt es auch plastikfrei im Glas, habe ich bereits im Unverpacktladen und auch online gesehen. Es gibt vegane Varianten und auch welche mit Bienenwachs.

Abschminken

Für plastikfreies Abschminken benutze ich waschbare Pads aus Baumwolle. Die Pads habe ich online gekauft, du kannst sie aber auch gut selber nähen, zB aus alten Tshirts. Auf die Pads träufle ich einfach etwas Öl, das funktioniert super. Momentan benutze ich Arganöl in der Glasflasche, mit dem komme ich gut zurecht. Was auch toll funktioniert und man meist eh zuhause hat: Kokosöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl. Ich finde plastikfreies Abschminken ist ein tolles Beispiel, dass nachhaltig nicht immer teuer bedeutet. Die Pads sind ein einmaliger Kauf (oder man näht sie selbst), die man dann jahrelang verwenden kann, anstatt jeden Monat Geld für Watterondellen aus der Drogerie auszugeben.

Shampoo & Seife

Zum Haare waschen benutze ich festes Shampoo. Momentan eins von Klarseifen, habe aber auch schon welches von Lush und Rosenrot ausprobiert. Es hat ein wenig gedauert, bis sich meine Haare dran gewöhnt hatten, aber jetzt ist alles super. Conditioner gibts auch in fester Form. Ich verwende aber lieber eine saure Rinse – das ist Apfelessig gemischt mit Wasser. Auf 1 Liter Wasser nehme ich 1 EL Apfelessig. Nach der Haarwäsche ins Haar geben und nicht mehr ausspülen. Der Geruch verfliegt mit der Zeit. Ähnlich funktioniert auch eine Spülung mit Zitronenwasser. Meine Haare kämme ich mit einer Holzbürste. Für unterwegs habe ich aber noch einen Kamm aus Plastik, den ich noch benutze, bis er kaputt geht. Duschgel kannst du ganz einfach mit einem Stück Seife ersetzen.

Rasieren

Für plastikfreies Rasieren eignet sich ein Rasierhobel aus Edelstahl perfekt. Klingt vielleicht etwas gefährlich, ist aber total harmlos. In der Handhabung genau gleich wie die gängigen Modelle aus Plastik, nur sollte man zu Beginn etwas vorsichtig sein, was den Druck angehen. Habe mich bisher aber nicht öfter geschnitten als davor (was wohl im Allgemeinen mit meinen feinmotorischen Fähigkeiten zusammenhängt). Ich habe das Modell „Sissi und Franz“ von Tante Olga’s Unverpacktladen und bin sehr zufrieden damit. Ich muss viel (!) seltener Klingen wechseln als davor und spare mit dem Rasierhobel auch noch mächtig Geld. Kurzer Preisvergleich: der Edelstahlrasierer hat 30 Euro gekostet, da waren bereits zwei Ersatzklingen dabei. Ein Rasierer aus Plastik von Gilette kostet 7 Euro, Ersatzklingen zwischen 10 und 20 Euro (3 bis 6 Stück, je nach Modell). Das läppert sich mit der Zeit ganz schön zusammen.

Wattestäbchen

Wattestäbchen benutze ich vor allem fürs Ohren putzen. Für die plastikfreie Ohrenreinigung gibt es Alternativen aus Bambus oder Edelstahl, die super funktionieren. Inzwischen brauche ich Wattestäbchen nur noch, um den ein oder anderen Schminkfehler zu korrigieren. Dafür benutze ich welche aus Biobaumwolle und Bambus von Hydrophil, welche auch kompostierbar sind.

Monatshygiene

Für alle menstruierenden Personen gibt es mehrere Möglichkeiten, plastikfrei durch die Tage zu kommen. (Not so) Fun fact: Jede menstruierende Person verbraucht in ihrem Leben im Durchschnitt zwischen 10’000 und 17’000 Tampons und Binden.

Die Menstruationstasse ist mittlerweile ziemlich bekannt. Ich benutze seit über zwei Jahren eine und bin rundum zufrieden. Ich empfinde meine Tage dadurch um einiges stressfreier, da die Tasse bis zu 12 Stunden in der Scheide bleiben kann. Das einsetzen erfordert etwas Geduld, aber nach ein paar Monaten hat man den Dreh raus. Als Alternative gibt es Stoffbinden und -slipeinlagen, die einfach bei 60 Grad in die Waschmaschine geschmissen werden können. Auch eine tolle Alternative ist Periodenunterwäsche. Das sind Unterhosen mit einer Membranschicht, die die Flüssigkeit absorbieren. Ich hab sie noch nie ausprobiert, aber schon viel Gutes darüber gehört. Ein Label,das fair und in Europa produziert ist zB ooshi Berlin.

Während seiner Periode sollte man sich wohlfühlen, und wenn die oben genannten Alternativen nichts für dich sind, ist das auch okay. Eine gute und wichtige Alternative zu herkömmlichen Tampons und Binden sind welche aus Biobaumwolle. Die Hersteller haben keine Deklarationspflicht, also kann man bei konventionellen Produkten nie so genau wissen, was da eigentlich alles an Chemie drin ist. Und gerade bei Periodenprodukten finde ich das bisschen gruselig. Biotampons und -binden findest du zB im Bioladen oder bei MyLily.

Mehr Infos zu den einzelnen Alternativen findest du auch im Blogpost zu Zero Waste Monatshygiene.

Masken und Peelings

DIY heisst hier das Stichwort. Konventionelle Gesichtsmasken und Peelings sind oft voll von Mikroplastik, also kleinsten Plastikteilchen, die durch das Abwasser in die Umwelt gelangt und Flüsse, Seen und Ozeane belastet. Mehr zum Thema Mikroplastik gibts in diesem Post.

Zertifizierte Naturkosmetik ist da schon besser, da sie auf natürlichen Inhaltesstoffen basiert und garantiert kein Mikroplastik enthält. Allerdings kommen auch diese Peelings und Masken in Plastik daher. Tolle und einfache Rezepte sind eine Maske aus Tonerde und ein Peeling aus Kaffee! Kurze Zusammenfassung:

Für die Gesichtsmaske 1EL Tonerde (gibt es zB bei dm) mit 1TL Wasser vermischen und aufs Gesicht auftragen.10-15 Minuten einwirken lassen und anschliessend mit lauwarmen Wasser abspülen.

Für das Peeling: Kaffeesatz mit einem Öl deiner Wahl mischen, bis es die gewünschte Konsistenz erreicht. Du kannst auch noch etwas Zucker hinzufügen für einen grösseren Peelingeffekt.

Beide Rezepte sind günstig, plastikfrei und in wenigen Minuten gemacht 🙂

Was es sonst noch für Alternativen gibt

Es gibt natürlich noch mehr, was man an Plastik sparen kann. Toilettenpapier gibt es auch aus Bambus, zB im Unverpacktladen. Was ich unbedingt mal ausprobieren möchte ist eine Po-Dusche. Total praktisch auch für unterwegs. Klingt etwas weird, soll aber hygienischer sein als Toilettenpapier. Bodylotion kann man auch gut mit Öl ersetzen, ich mag Kokosöl gerne. Nachhaltiger ist aber natürlich eins aus der Region wie zB Sonnenblumenöl. Öle eignen sich (je nach Hauttyp) auch als Gesichtscreme. Da benutze ich aber noch eine Naturkosmetikcreme von Annemarie Börlind, die in der Plastiktube kommt.

Online plastikfrei einkaufen

Wo kriegt man das ganze Zeug her? Es ist nicht immer ganz einfach, an plastikfreie Altnerativen zu kommen. Einiges kann man selber machen, Bambuszahnbürsten gibt es inzwischen auch bei Alnatura oder DM. Und es gibt immer mehr Unverpacktläden in Deutschland, was toll ist. Aber nicht jede/r hat einen um die Ecke. Da ist es praktisch, auch mal was im Internet zu bestellen. Tolle Zero Waste Online Shops sind zB Original Unverpackt, Tante Olgas Zero Waste Laden, oder Naturlieferant. Ich habe hier einen Post geschrieben, in dem ich euch verschiedene Shops vorstelle.

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