Eco Vegan Zero Waste

#nofoodwaste: Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

In Deutschland landet pro Minute eine LK-Lladung Essen in der Tonne. Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, wäre es der drittgrösste Co2-Emittent der Welt, nach China und den USA. Obst und Gemüse wird meistens bereits nach der Ernte aussortiert, spätestens dann im Supermarkt, wegen einer krummen Form oder kleinen Dellen. Dabei kommt es frisch vom Feld. Andere Produkte landen in der Tonne, weil sie sich dem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern oder dieses bereits überschritten haben. Dabei ist dieses Datum nur eine Empfehlung und Produkte, die drüber sind, nicht automatisch schlecht.

Das alles ist nicht nur enorme Ressourcenverschwendung, sondern kostet uns auch eine Stange Geld. Laut der Süddeutschen Zeitung wirft jeder Deutsche jedes Jahr Lebensmittel im Wert von 234 Euro in den Müll. 44% davon sind Obst und Gemüse, jedes fünfte Brot landet in der Tonne. Zur selben Zeit hungert weltweit jeder achte Mensch.

Fazit: Lebensmittelverschwendung geht uns alle an und wir müssen etwas dagegen tun! Deshalb habe ich in diesem Post einige Tipps zusammen getragen, wie wir es schaffen können, weniger wegzuschmeißen. Falls du Podcasts magst: In meinem Podcast Conscious Coffee haben wir eine ganze Folge zu Lebensmittelverschwendung aufgenommen. Du findest sie bei Itunes & Spotify.

Planung ist die halbe Miete

Um nichts wegschmeissen zu müssen, ist ein Essensplan super nützlich. Du musst nicht jede deiner Mahlzeiten akribisch durchplanen, aber es hilft, eine grobe Vorstellung zu haben, was man die Woche über so essen wird. Dann kannst du deinen Einkauf dementsprechend planen und stehst nicht ideenlos vor dem Supermarktregal!

Das Essen planen nicht immer so einfach ist, weiss ich aus eigener Erfahrung. Oft isst man dann doch spontan auswärts, sei es in der Mensa oder bei Freunden, oder man hat dann doch weniger Appetit als gedacht.

Weniger einkaufen, dafür öfter

Ich mache seit längerer Zeit nicht mehr den klassischen Wocheneinkauf, sondern gehe alle paar Tage einkaufen und kaufe dann halt weniger. Mir ist es nämlich oft passiert, dass ich beim Wocheneinkauf zu viel mitgenommen habe und die Sachen dann schlecht wurden, bevor ich sie überhaupt essen konnte. Das hat natürlich auch mit etwas mit Planung zu tun, aber wünschenswert ist es trotzdem nicht. Lieber einmal mehr auf dem Nachhauseweg in den Supermarkt und die Sachen holen, die man auch wirklich essen wird.

Krummes Obst und Gemüse kaufen

Im Supermarkt untersucht man Obst und Gemüse gerne auf Dellen oder andere Unperfektheiten. Das endet darin, dass die leicht beschädigten Lebensmittel niemand kauft und diese abends aussortiert und in den Container geschmissen wären. Und das, obwohl sie noch völlig geniessbar wären! Nimm also beim nächsten Einkauf doch das unperfekte und krumme Obst und Gemüse mit und kämpfe somit gegen Lebensmittelverschwendung.

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MHD ignorieren und stattdessen mit Augen und Nase beurteilen

Wie oben bereits erwähnt, ist das Mindesthaltbarkeitsdatum auf vielen Produkten nur eine Richtlinie, ein Hinweis, bis wann ein Produkt ohne Bedenken verzehrt werden kann. Dabei muss man aber unterscheiden zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum („mindestens haltbar bis„) und dem Verbauchsdatum („zu verbrauchen bis„) unterscheiden. Das MHD gibt an, bis zu welchem Datum ein Lebensmittel bei richtiger Lagerung auf jeden Fall ohne Geschmacks- und Qualitätseinschränkungen verzehrt werden kann. Das Lebensmittel ist nach diesem Termin also nicht automatisch schlecht. Das Verbrauchsdatum jedoch gibt den Zeitpunkt an, ab wann ein Lebensmittel nicht mehr verkauft bzw. verzehrt werden darf. Lebensmittel, welche leicht verderblich sind (zB. Frischmilch), werden mit einem Verbrauchdatum versehen.

Lebensmittel retten

Schon mal Essen gerettet? Es gibt bereits einige Start-ups, die sich der Problematik der Lebensmittelverschwendung gestellt haben und sie bekämpfen wollen.

Foodsharing: Foodsharing gibt es mittlerweile in vielen deutschen Städten und setzt vor allem auf die Arbeit von Freiwilligen, welche übrig gebliebenes Essen bei Supermärkten und gastronomischen Betrieben abholen und dann verteilen. Um selbst Foodsaver zu werden, musst du dich über die Website registrieren. Hier findest du mehr Infos.

Rübenretter // Etepetete: Beide Firmen verkaufen krummes und unperfektes Obst und Gemüse, welches bei der Ernte aussortiert wurde. Es gibt Boxen in verschiedenen Grössen, welche dir entweder jede oder jede zweite Woche geliefert wird. Bei Etepetete findest du ausschliesslich Bio-Obst und -Gemüse, bei Rübenretter kann es variieren. Die Preise für die Boxen liegen zwischen 19 und 35 Euro und sind für bis zu vier Personen gedacht. Essen retten war noch nie so einfach!

Too Good To Go: Über die App kannst du nach Ladenschluss bei Restaurants und Cafés übrig gebliebenes Essen vergünstigt kaufen. Ich habe die App bereits bei mir in der Heimat ausprobiert und es hat wunderbar funktioniert. Die Verkäuferin hat mir sogar etwas dazu gegeben, was eigentlich nicht in der Tüte war! 🙂

Weitere Apps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag findest du in diesem Beitrag.

Sirplus: Bei Sirplus findest du ein grosses Angebot an Lebensmitteln, die nur darauf gewartet, von dir gerettet zu werden! Die Sachen sind meist kurz vorm MHD oder haben dieses bereits überschritten – was ihrem Geschmack aber nichts abtut! Im Onlineshop und in den Rettermärkten in Berlin findest du alles mögliche, von Snacks über Aufstriche, Gewürze, Getränke bis zu Herzhaftem oder Fertiggerichten. Du kannst dir entweder selbst eine Box zusammenstellen oder eine der verschiedenen Abo-Boxen wählen (veggie, bio-vegan oder Feinkost). Der Preis der Boxen liegt je nach Grösse zwischen 35 und 40 Euro.

Ich habe schon mehrere Male bei Sirplus bestellt und war bisher immer sehr zufrieden! Ich finde das Angebot besonders toll um mal etwas Neues auszuprobieren, was man sonst nicht unbedingt in den Einkaufskorb legen würde.

Lebensmittel richtig lagern

Lebensmittel richtig zu lagern gleicht manchmal fast einer Kunst, hat aber einen erheblichen Einfluss auf deren Haltbarkeit. Tomaten zum Beispiel sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden! Dort verlieren sie ihr Aroma und laufen schneller Gefahr, zu schlimmen. Zitronen, Orangen oder Bananen gehören ebenfalls nicht in den Kühlschrank.

Allgemein sollte Obst und Gemüse nicht unbedingt neben Äpfeln liegen, da diese Ethylen enthalten, welches den Reifeprozess beschleunigt und zur Folge hat, dass das restliche Obst und Gemüse dann schneller braun wird.

Schimmel wegschneiden

Sollte doch mal etwas nicht mehr ganz so frisch sein, kannst du Schimmel bei manchen Lebensmitteln auch wegschneiden und den Rest noch geniessen. Vorsicht: Das geht nicht bei jedem Lebensmittel! Immer zuerst googlen, ob das auch unproblematisch ist. Je feuchter ein Lebensmittel und je höher der Wassergehalt, desto schneller breiten sich Schimmelsporen aus. Bei Karotten kannst du Schimmel grosszügig wegschneiden, bei wasserhaltigerem Gemüse wie zB einer Gurke lieber nicht.

Weniger schöpfen

Dazu muss ich glaube ich nicht viel sagen. Denn was auf dem Teller übrig bleibt, landet meist im Müll. Daher lieber weniger, dafür öfter den Teller füllen damit nichts unnötig im Müll landet.

Reste verwerten

Beim Reste verwerten werde ich immer richtig kreativ, was voll Spass macht. Manchmal ist es echt eine Herausforderung, aber ich habe schon tolle Gerichte gezaubert mit Dingen, die eigentlich nicht zusammenpassen (dachte ich).

Aus manchen Sachen kannst du auch bestimmte Gerichte zaubern, wie zB. French Toast aus älterem Brot. Zusätzlich brauchst du nur Pflanzenmilch, Zucker und eine Banane. Die Banane zerdrückst du mit einer Gabel und mischst sie mit dem Zucker und der Pflanzenmilch zusammen. Dann weichst du das Brot kurz darin auf und brätst es dann mit etwas Margarine oder Öl goldbraun an. Fertig! 🙂

Kühlschrank richtig ordnen

Was für mich ein Gamechanger war, ist die Kühlschrankordnung. Klingt vielleicht etwas doof, aber ich habe meine Sachen bisher einfach irgendwie reingeräumt. Seit einiger Zeit verfolge ich das Prinzip Altes nach vorne, neues nach hinten und es hilft mir tatsächlich! Einfach dadurch, dass ich die „älteren“ und angefangenen Produkte direkt im Blick hab, gehen sie nicht vergessen. Nach dem Einkaufen räume ich die „neuen“ Sachen dann nach hinten, wo sie auf ihren Einsatz warten 🙂


Was sind deine Tipps für weniger Lebensmittel im Müll? Schreibe es mir gerne in die Kommentare!

 

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